Unsere Reise führte uns binnen 72 Stunden in drei asiatische Hauptstädte. Unsere Frisuren sitzen noch immer perfekt. Ausgangspunkt war das vergleichsweise verschlafene Vientiane. Fast wie in einer Kleinstadt fühlte es sich an, als mir morgens mit dem Tuck-Tuck durch die knapp 260.000 Einwohner beherbergende Hauptstadt von Laos zum geradezu übersichtlichen Wattay International Airport fuhren. Zweieinhalb Stunden später landeten wir südlich in Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur. Weitaus westlicher fühlt es sich an, wenn man vom übergroßen Flughafen mit perfekt organisierter Bus- und Bahnanbindung ins Zentrum der Millionenmetropole gefahren wird. Um dem fernöstlichen Lebensstil gerecht zu bleiben, haben wir uns fußläufig in Brickflields zwischen KL Sentral und der Monorail in Little India eine Unterkunft gesucht. Von weitem blickt man auf das Zentrum um die Twin-Towers und die angrenzenden Hochhäuser. KL bietet zwei Gesichter: ursprüngliche asiatische Lebensart und westliche Infrastruktur.
Am nächsten Morgen ging es zurück zum KL Flughafen, um nur 50 Minuten später in Singapur mit seinen 5 Millionen Einwohnern einen Besuch abzustatten. Wirkt KL bereits europäisch, ist Singapure europäischer als Europa. Hier erinnern gerade noch die chinesischen Schriftzeichen daran, dass wir uns im asiatischen Raum befinden. Hochglanzfassaden, hypermoderne Wohnblocks, gigantische Shoppingmalls und Entertainment bis zum Abwinken lassen Singapure wie eine Retorte nach europäisch/amerikanischem Vorbild erscheinen. Auch beim Blick auf die Speisekarten der Gastronomie fühlt man sich wie in Eppendorf oder der Upper East Side.
Drei Tage, drei Städte, drei völlig verschiedene Welten – und alle nur max. drei Flugstunden voneinander entfernt. Asien hat verdammt viele Gesichter.