Nördlich von Leh schlängelt sich eine ganz besondere Straße durch die Berge (die dünne fast waagerechte Linie dort oben im Foto ist der Pass). Auf der Spitze des Khardung La-Passes standen wir am höchsten Punkt der Welt, den wir mit einem motorisierten Gefährt überhaupt erreichen können: auf 5.606 Meter.

Mit einem geliehenen Motorrad, einer Royal Enfield „Bullet“, haben wir uns auf den Weg gemacht. Bevor es aber losging, benötigten wir die offizielle Genehmigung für unser Abenteuer, da der Pass in das nordindische Grenzgebiet nach China und Pakistan führt. Nachdem auch die Behörden grünes Licht für unseren Ausflug gaben, starteten wir am späten Vormittag, als die Sonne bereits die Felshänge angenehm erwärmte, den ca. 40 Kilometer langen Aufstieg. Mit jedem Meter, den wir an Höhe gewannen, tauchen immer neue, schneebedeckte Berggipfel am Horizont auf, die Luft wurde frischer (oder sollte man besser sagen „frostiger“) und der Weg schlechter. Verdiente die Asphaltstraße anfangs noch die Bezeichnung „Straße“, änderte sich mit zunehmender Höhe jedoch. Loch an Loch sowie Geröllhaufen an Schuttabbruch forderte von uns und der Maschine alles, was es gab.

Nach drei Stunden holperten und polterten wir mit an der Pass-Spitze ein, empfangen von tausende Gebetsfahnen, unglaublichen Ausblicken, eisigem Wind und verdammt dünner Luft.

khardungla_04

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Dank des einsetzenden Kopfschmerzes mussten wir den Rückweg – wie von offizieller Seite empfohlen – bereits nach 30 Minuten wieder antreten. Etwa 2,5 Stunden und einige beinahe-HWS-Frakturen später, erreichten wir das warme, sauerstoffgesättigte Leh. Mensch und Maschine haben diesen welthöchsten Ausflug gut überstanden.