Sie gelten als unsere evolutionsgeschichtlichen Vorfahren, die Orang Utans, bei denen wir heute im Sepilok Orang-Utan Rehabilitations-Zentrum zu Besuch waren.

Es ist schwer zu beschreiben, was wir dort erlebten. Die Besucher des Zentrum bekommen bei zwei Fütterungen täglich die rothaarigen Affen zu Gesicht. Sonst im Dschungel verborgen, wagten sich je nach Laune einige der gemächlichen Primaten auf die von Regenwald umgebene Fütterungsplattform, die vorher von einigen Dutzend hungrigen Makaken belagert wurde, die den Orang-Utans zu gerne das Essen stibitzen. Im Gegensatz zu den ständig umherhüpfenden und -kletternden Makaken erschienen die imposant großen Orangs bedächtig. Die Makaken, sonst ziemlich dreist, hielten sich plötzlich auf Abstand. Die menschengroßen Affen schwangen sich in aller Ruhe auf die Plattform, um dort bedächtig ihre Bananen zu essen und Milch zu trinken, um im Anschluß wieder ebenso gemächlich in den Urwald zurück zu schwingen. Wir hatten das besondere Glück, eine Mutter mit ihrem 14-Tage alten Neugeborenen beobachten zu können. Damit zählten wir zu den Ersten, denen das Weibchen ihren Nachwuchs präsentierte.

https://www.youtube.com/watch?v=K8ndwAZMKz0

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Aber vielleicht war es auch unsere letztmalige Begegnung, denn:

Innerhalb von 100 Jahren haben wir Menschen, die einst ca. 250.000 Orang-Utans auf die übersichtliche Zahl von 15.000 reduziert. Lebten die rothaarigen Affen einst in ganz Südost-Asien, sind sie heute nur noch auf Sumatra (Indonesien) und in Teilen Borneos zu finden. Bei den Fahrten durch Malaysia sieht an kaum noch Regenwald sondern hauptsächlich riesige Palmenwälder bzw. -plantagen, die zur Ölproduktion “angelegt” wurden. So wurde im Laufe der letzten Jahre kontinuierlich der Lebensraum der Großaffen und die Großaffen selber zugunsten der Palmölwirtschaft beseitigt.