Eine Besonderheit am Reisen ist, die Zeit zu vergessen. Nachdem wir sieben Tage in den “4.000 Inseln” verbrachten, galt es, sich langsam gen Norden vorzuarbeiten. Vientiane, die Hauptstadt von Laos musste als erster Zwischenstopp fungieren, da wir unsere Visas verlaengern muessen. Als Tourist wird man bei der Einreise pauschal 30 Tagen geduldet, unser Anschlussflug nach Kuala Lumpur geht aber nach 36 Tagen. Nun liegt Vientiane ca. 670 km noerdlich von Pakse, dem Ausgangsort unserer Abreise. Wer nun nach deutschen Massstaeben die Fahrzeit berechnet, der verzweifelt. 6-7 Stunden dauert das Zuruecklegen einer vergleichbaren Strecke mit dem Auto in Deutschland. Selbst die Deutsche Bahn schafft das an guten Tagen in unter 5 Stunden. Hier, wo die Uhren anders ticken, brachte uns ein Nachtbus in schnellen 10 Stunden zum Ziel. Unerwartet komfortabel mit Schlafkabinen (fuer Asiaten bemessen!) ausgestattet, schaukelte uns der “King of Road” erst in den Schlaf und dann in die Hauptstadt. Nennt man unsere deutschen Rettungswagen gerne mal “Diskobusse”, dann verdienen sich die Strassenkreuzer hier drueben diese Bezeichnung aber allemal. Fluoreszierende Unterbodenbeleuchtung, grelle Neonroehren im Maschinenraum und auch sonst blinkt und glitzert es an den Geschossen. Das Visum ist zwischenzeitlich und mit der beeindruckenden Bearbeitungszeit von 24 Stunden reibungslos verlaengert und der Bewegungsdrang setzt wieder ein. Das naechste Ziel ist in 380 km Entfernung vergleichsweise nah gelegen. Um jedoch nach Luang Prabang als Absprung in die Abgelegenheit zu gelangen, braucht ein Bus sagenhaft 11 Stunden. Da wir jedoch wenig masochistisch veranlagt sind, entschieden wir uns, in Vang Vieng einen Zwischenstop einzulegen, um den Mamuttrip zu splitten. Von dort sind es dann aber immernoch 8 Stunden Fahrzeit. Zusammenfassend kann mal also sagen, dass wir im Moment mehr Asphalt schrubben, als unseren Pelz in die Sonne zu strecken. Dennoch ist es immer wieder ein Erlebnis, seine Tage und Naechte anders als sonst ueblich zu verbringen. Wer sich Abends in einen Bus legt und am anderen Ende des Landes wieder aufwacht, der hat eine ganze Menge erlebt, im Schlaf.