Das #fbcamp ist ein Barcamp mit thematischem Schwerpunkt auf Facebook. Bereits zum zweiten Mal fand diese Art der „Unkonferenz“ in Hamburg statt. An zwei Tagen treffen sich Macher und Interessierte zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch und Netzwerken. Als Veranstaltungsort bot der Attraktor, der Maker-Space in der Hamburger City-Nord, einen krassen optischen Gegensatz: analoges Gelöt trifft auf digitale Kommunikation.
Terminbedingt war es mir nur möglich am ersten Tag ausgewählte Sessions persönlich zu verfolgen:
100.000% Wachstum auf Facebook: Torten dekorieren (Sven Wiesner / SocialBench) Was als beeindruckendes Best-Practice-Beispiel für die organische Fangewinnung und hohes Engagement angepriesen wurde, endete in einer Verkaufspräsentation für ein Social-Benchmarking-Tool. Mit vielen Zahlen und bunten Charts.
Dennoch kann man am Interesse im Vorfeld dieser Präsentation erkennen was die Facebook-Welt bewegt: Massen bewegen & Reaktionen messen. Bei keinem anderen Marketinginstrument wie Facebook herrscht soviel Unsicherheit im alltäglichen und strategischen Umgang.
Facebook KPIs: Kennzahlen messen & vergleichen…Diskussion: Was ist sinnvoll (fanpagekarma) Ein weiterer Anbieter von Benchmarking-Software erlaubte den Blick hinter die Kulissen und lieferte eine Reihe interessanter Statistiken über diverse Kennwerte mit deren Hilfe man die Marketingaktivitäten auf Facebook bewerten kann.
In der Essenz der Stunde kann man erkennen, dass sich jede Zahl in verschiedene Richtungen interpretieren lässt und dass offensichtlicher Unsinn wirklich Unsinn ist.
Interaktion auf FB Like it, comment it, share it - welche Interaktion sorgt auf Facebook für eine gesunde Reichweitensteigerung und repräsentiert die Marke? Diese und andere Fragen wurden lebhaft diskutiert und lieferten das bereits von den vorherigen Sessions bekannte Ergebnis: es kommt auf Zielgruppe, Marke, Strategie und Unternehmen an.
Mehr aus FB Insights und FB Data Nutzung Wer sich keine Analytics-Lösung von Drittanbietern zulegen möchte, der kann mit den Bordmitteln Facebooks schon einige wichtige Kennziffern aufbereiten, vergleichen und mit etwas Excel-Tapeten-Geklöppel aussagekräftige Dokumente erschaffen, die ihm einen Anhaltspunkt geben, wie seine Fans ticken und mit welchen Postings man den unternehmerischen Zielen näher kommt.
Insbesondere der sinnvolle Einsatz von URL-Parametern beim plattformübergreifenden Benutzer-Tracking war eine wertvolle Information, die ab sofort Anwendung finden wird.
Fazit: Facebook ist ein mächtiges Tool, was mit sehr vielen Chancen aber auch Risiken behaftet ist. Die direkte Kommunikation zwischen Unternehmen und Konsumenten birgt ordentlich Sprengstoff. Sprengstoff, der das Unternehmen on top of the competitors katapultieren oder in Schutt und Asche legen kann. Das fbcamp zeigte, dass die Branche der Community-Manager, Strategen und Analysten im Moment versucht, Erkenntnisse zu gewinnen, zu bewerten, zu vergleichen und Ableitungen zu treffen. Besonders erschwerend hierbei ist, dass dieser eine Marketingkanal komplett durch ein amerikanisches Unternehmen verkörpert wird, welches die Branche in den meisten Fällen überwiegen sich selber und dem Try-and-Error-Prinzip überlässt.