Als ich mich 2017 zum ersten Mal mit dem Thema Hausautomation beschäftigte, hatte ich nur eine Mietwohnung, die aber eine so vorsintflutliche Elektrik bot, dass für mich nur eine Umsetzung mit Steckdosenadaptern oder smarten Glühbirnen in Frage kam. Mit einem Raspberry Pi, Phoscon und NodeRed baute ich mir ein System auf, mit dem ich meine Wohnung sowohl lokal als auch über Alexa von unterwegs irgendwie “intelligent” steuern konnte. Schon damals schoss mir der Begriff Shelly durch den Kopf - ich schreckte aber vor dem doch deutlich tieferen Eingriff in die Elektroinstallation zurück.

Dann kam das Kapitel Haus. Ich habe dem Elektriker gesagt, dass ich überall Steckdosen haben möchte und dass er mir nicht gleich Shelly einbauen soll - beide Wünsche hat er mit großen Augen, Achselzucken und fehlender Umsetzung quittiert. Ich bin eben kein Elektriker und gesunder Respekt ist manchmal nicht verkehrt.

Aber jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, vieles von meinem 2017er Setup in Frage zu stellen und über den Haufen zu werfen.

Einer der ausschlaggebenden Punkte war, dass das Setup mit dem Raspberry Pi so komplex ist, dass nur ich es bedienen kann. Nun lebe ich nicht alleine im Haus und irgendwann kommen vielleicht meine Frau oder meine Kinder in die Situation, das Ding bedienen zu müssen. Da scheidet die Lösung von 2017 sofort aus. Ein weiterer Aspekt: Ich weiß jetzt, was ich in meinem täglichen Nutzungsverhalten an Automatisierung wirklich brauche. Natürlich ist es toll, wenn das Haus merkt, dass ich mit meinem iPhone in der Nähe bin und beim Öffnen der Tür “Sweet Home Alabama” abspielt. Aber mal ehrlich: Wer braucht das wirklich?

Alexa hat bei uns einen festen Platz und auch die App ist mittlerweile so intuitiv und mit Funktionen ausgestattet, dass ich dieses Gateway nutzen kann, weil es eine sehr niedrige Einstiegsschwelle hat.
Gleichzeitig ist der gesamte Produkt- und Infrastrukturkosmos von Shelly so umfassend, dass sich die Dinge auch über eine Shelly-App inklusive Cloud gut steuern lassen.

So baue ich die Shellys in die Elektrik ein:

Und überhaupt kann ich den Youtube-Kanal von ElektroM (https://www.youtube.com/@ElektroM) jeden empfehlen, der sich mit dem Thema Elektrik beschäftigt. Ich habe mir dort mein gesamtes KnowHow abgeschaut, ohne aber die Grenze der Leichtsinnigkeit zu übertreten.

Ein paar Beispiele, was ich automatisiere

  • bei Abenddämmerung schaltet sich dezente Flurbeleuchtung an, die sich entweder durch und und bei Abwesenheit zeitgesteuert wieder abschalten
  • bei Sonnenaufgang schaltet sich ebenso dezente Beleuchtung ein, die sich nach Sonnenaufgang wieder abschaltet
  • Die Dachbodenbeleuchtung kann sowohl manuell geschaltet werden, aber auch auf Sprachbefehl - falls ich mal im Call bin und mehr/weniger Atmosphäre brauche
  • Die Kaffeemaschine schaltet sich zeitgesteuert (auch gerne von unterwegs aus) ein.
  • ich nutze Shelly Dimmer 2, um die Esstischbeleuchtung manuell und auf Zuruf steuern zu können
  • Ein Wunsch: Wenn unsere PV-Anlage einen Überschuss ins Netz einspeist, werden automatisch Shellys eingeschaltet, die Elektroheizungen aktivieren. Das ist an sich kein Hexenwerk, nur es brauch eine Steuerung aus dem Sicherungskasten und da geh ich nicht ran.

Schaltungen von Shelly-Modellen

Ich habe mich hingesetzt und die Schaltungen aufgezeichnet. Ich bin kein Elektriker und warne ausdrücklich davor, das 1:1 nachzumachen und sich dann zu wundern, wenn es blitzt. Bei Elektroarbeiten immer auf Spannungsfreiheit achten. Ich habe mir angewöhnt, Schaltungen vorher immer “trocken” aufzubauen. Das heißt, ich baue sie vorher immer am Esstisch auf und kann dann in Ruhe alles überprüfen. Prüfen. überhaupt - ein Spannungsprüfer hat sich für mich als wertvolle Investition erwiesen.

Shelly 1 an einem normalen Schalter Shelly schaltet eine Dose in einer Reihe.

Shelly 1 an einem normalen Schalter

Shelly 1 an einem normalen Schalter

Shelly 1 an einem normalen Schalter

Shelly Dimmer 2 an einem normalen Schalter Shelly-Dimmer


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