Kinners, wie die Zeit vergeht. 7.000 km sind in 4 Monaten in den Asphalt geschlitzt worden. Gibt´s Dinge, die mir aufgefallen sind?
Killerfeature: manuelles Vorheizen der Batterie
Meet me at the Ladestation
Škoda hat mit der Möglichkeit der manuellen Ladeoptimierung eines der besten Features realisiert: Es ist nun möglich, die Batterie während der Fahrt auf den optimalen Ladezustand vorzuheizen. Ich nutze diese Funktion immer und erreiche damit Ladegeschwindigkeiten, die mit dem Vorgänger, dem iV80, nicht möglich waren. Die 7.000 km habe ich mit dem Enyaq im Winter zurückgelegt, teilweise bei Temperaturen bis minus 5 Grad. Meistens fuhr ich zwischen 3 und 7 Grad. Durch das Vorheizen konnte ich auch bei vergleichsweise hoher SoC Ladegeschwindigkeiten von >130kWh erreichen. Wenn der SoC optimal bei 10-15 % lag, stand ein Wert um 160 kwh im Ladedisplay - der Maximalwert. Mit dem iV80 hatte ich diese Werte nur im Sommer bei ca. 25 Grad.
Ladepark von Norlys in der Nähe von Odense
Meet the future in Denmark
Zum ersten Mal haben wir mit unseren Elektrofahrzeugen den Sprung über die Grenze gewagt. Auf nach Dänemark. Dass es bei unseren Nachbarn um die E-Mobilität deutlich besser bestellt ist, sieht man hierzulande nicht nur an den Nummernschildern all der Elektrofahrzeuge auf den Straßen. Um es gleich vorweg zu sagen: Ja, Dänemark ist eine ganz andere Welt, was die Ladeinfrastruktur und die Preise angeht. Wir haben mit Kreditkarte für 26 Cent/kwh geladen. Wir haben überdacht in riesigen Ladeparks gestanden. Wir kamen mit 2% SoC und 15 km Restreichweite an Ladeparks und hatten 3 verschiedene Anbieter mit bis zu 50 Ladeplätzen. In Deutschland bin ich einmal mit 7% SoC angekommen und hatte schon Schweißperlen auf der Stirn. Wir standen in Parkhäusern, deren Oberdeck komplett mit Ladeplätzen ausgestattet war. So oft wie ich in einer Woche Dk einem Enyaq begegnet bin, ist mir das in 4 Jahren in D zusammen nicht passiert.
Übrigens, und das ist nichts Neues: Auch die hygienischen Zustände auf den Toiletten der Raststätten sind einwandfrei. Deutschland, was für Edelstahl-Shitholes!
Selbst WCs sind auf einem anderen Level
noch ein Ladepark (frag mich nicht, wo das war!)
Head-up-Display und Augmented Reality: Wie geht´s?
Das Head-Up Display ist praktisch das einzige Display geworden, das ich während der Fahrt benutze. Ich wüsste gar nicht, wie es ohne gehen sollte. Das Augmented Reality Feature hingegen scheitert einfach daran, dass Škoda meiner Meinung nach immer noch eine grauenhafte Navigationssoftware hat. Ich benutze das Ding einfach nicht. Im Kurztest wollte mich das Navi im Vergleich zu Google Maps irgendwo ins Nirwana schicken. Einmal landete ich mitten in verschachtelten Wohngebiets-Spielstraßen, obwohl ich nur eine Autobahn erreichen wollte - und zu guter Letzt schickte es mich zu Ionity zum Laden, obwohl ich diesen Service explizit deaktiviert hatte. Gut: ABRP unterstützt das Display - aber ich hänge einfach zu sehr an Google Maps, was Augmented nicht unterstützt.
Verbrauch
Ich bin noch unsicher, was den Verbrauch betrifft. Ich habe einen relativ hohen Verbrauch von derzeit 23 kwh/100 km. Das kann an den kalten Temperaturen und dem relativ hohen Autobahnanteil (ca. 50%) liegen. Ich werde das im Auge behalten. Ich muss aber auch zugeben, dass die fast 300 PS extrem dazu verleiten, das Fahrzeug an Stellen zu beschleunigen, an denen man vorher eher defensiv gefahren wäre.
Zwischenfazit
Škoda hat mit dem 85er sehr viel richtig gemacht. Ein gelungenes Update. Mal schauen, ob sich die kleinen Schwächen demnächst in Luft auflösen.