Irgendwann war die Entscheidung gefallen. Das Kind war gezeugt, der Baum gepflanzt. Es fehlte nur noch das Haus. Bauen wollten wir irgendwie nicht. Zu groß, zu abstrakt. Also machten wir uns auf die Suche nach einer Bestandsimmobilie, die unser neues Zuhause werden sollte. Bei eBay-Kleinanzeigen tauchte plötzlich ein Haus mit Garten auf. Zwei Besichtigungen des Siedlungshauses von 1976 und der Zuschlag des Verkäufers. Zack: Hausbesitzer.

Wer jetzt denkt: Einziehen und wohlfühlen, hat die Rechnung ohne den Ist-Zustand des Hauses und unsere Vorstellungen gemacht. Mit Hilfe eines alten Grundrisses, eines Gewerkekoordinators und eines Statikers haben wir das Haus innerhalb von 2 Monaten komplett kernsaniert. Alles raus: Fußböden, Heizkörper, Wände. Tapeten runter, Elektrik neu, Wasser neu, Fenster neu. Nur das Dach… kam erst 2 Jahre später dran. Und nach dem Rausreißen haben wir in der Zeit alles wieder reingemacht, so dass wir auf den Tag genau 2 Monate nach Schlüsselübergabe in ein Haus eingezogen sind, das mit dem, was uns verkauft wurde, eigentlich nichts mehr zu tun hatte.

In den ersten Wochen der Bauphase habe ich viel fotografiert und Tagebuch geführt. Mit der Zeit wurde es immer weniger. Aber für uns sind die Seiten ein schönes Tagebuch dessen, was mit guten Handwerkern, Ideen und Koordination möglich ist. Ach: und einer guten Bank, die das Ganze auch finanziell möglich macht.