Anstatt über jede neu entdeckte Primel einen eigenen Beitrag zu schreiben, werde ich hier einen sich ständig erweiternden Beitrag über unser Gartenjahr ins Netz stellen. Dabei geht es mir vor allem um den Charakter eines kleinen Tagebuchs, das mehr auf Impressionen als auf Anleitungen basieren soll. Wie man Dinge macht, wissen andere oft besser, ich verlinke hier entsprechend.
Update 18. Mai
Zwei Monate sind seit der letzten Lagebesprechung vergangen. Der lange kalte Frühling hat auch die Vegetation kalt erwischt. Viel zu früh haben wir mit der Anzucht auf der Fensterbank begonnen. Wir haben die Pflänzchen einfach nicht ins Freiland bekommen. Aber jetzt hat es endlich geklappt und seit Anfang Mai spielt das Wetter uns Hobbygärtnern in die Hände. Ein Gutes hatte der verspätete Saisonstart: Wir haben Zeit gewonnen, um noch einmal 700 kg Kompost aus der Kompostieranlage zu holen und 2 weitere Hochbeete zu bauen. Jetzt haben wir auch für unsere Bohnen einen angemessenen Platz und die Kinder freuen sich über ihr erstes eigenes Beet, das sie mitbewirtschaften dürfen.
Grünkohl-Blick
Wir haben unseren Grünkohl nicht ganz abgeerntet und er dankt es uns jetzt mit einer fantastischen Blüte. Während der Rest der Beete eher mit zartem Grün gesprenkelt ist, liefert der Grünkohl ein Sonnenfeuer. Übrigens: Wir essen den Grünkohl nicht klassisch. Wir zupfen ein paar Blätter ab, legen sie auf ein Blech, beträufeln sie mit Olivenöl und Salz und backen daraus im Ofen Grünkohlchips. Unsere Kinder und wir lieben das. Übrigens kann man unsere neuste Konstruktion sehen: eine Rankhilfe für unsere Gurken. Einfach Profilholz aus dem Baumarkt, 16 mm Löcher in 15 cm Abständen gebohrt und Haselnusszweige durchgesteckt.
Freilandtomaten
Unser Experiment mit der Freilandtomate Philovita F1 nimmt Gestalt an. Während die klassischen Tomaten (Beefsteak, Mexikanische Honigtomate, Zebra Tomate, Blondköpchen, Gold Nugget) im Tomatenhaus regengeschützt und wurzelbewässert stehen, haben wir für 4 der Freilandtomaten einen eigenen Platz im Freien geschaffen. Mal sehen, was der Sommer mit ihnen macht.
Zuckerschoten
Die Zuckererbsen sind immer ein Highlight. Die Kinder (und wir) lieben es, die frischen Schoten zu ernten und direkt im Garten zu essen. Nur eine Schnecke hat sich verirrt und einen Teil der Pflanze abgeknabbert.
Inventur
Aktuell starten wir ins Gartenjahr mit 11 Hochbeeten und einer aufgeschütteten Kompostfläche. Darauf wachsen:
- Butternuss-Kürbis
- Chinakohl
- Daikon-Rettich
- Dill
- Feuerbohnen
- Gelbe Beete
- Grünkohl
- Gurken
- Hokkaido-Kürbis
- Knoblauch
- Lauch
- Pak Choi
- Petersilie, glatt
- Radieschen
- Rote Beete
- Ruccola
- Salat
- Schnittlauch
- Spinat
- Tomaten (Beefsteak, Mexikanische Honigtomate, Philovita F1, Zebra Tomate, Blondköpchen, Gold Nugget)
- Topinambur
- Zuckerschoten
- Zucchini
und als Dauerkultur wachsen bei uns sowieso immer Estragon, Oregano, Rhabarber, Salbei, Zitronenmelisse, Rosmarin.
Update: 16. März
Auch der Winter 2022/2023 hat es mit Frost und Schnee hier bei uns im Norden nicht so richtig hinbekommen. Und da war es wirklich knapp, überhaupt ein Gartenfoto im Schnee hinzubekommen. Eigentlich hatten wir nur im Februar und März jeweils einen halben Tag richtig Schnee. Dauerhafte Minusgrade haben uns auch gefehlt. Es bleibt also spannend, wie die Schädlingspopulation den Winter überstanden hat.
Der eigentliche Startschuss beginnt bei uns immer damit, die Beete mit neuem Kompost zu versorgen. Wir haben das Glück, gleich um die Ecke eine Kompostieranlage zu haben, wo die halbe Tonne 10 Euro kostet. Dieses Jahr habe ich fast eine Tonne für alle Beete und das Tomatenhaus geholt. Das Schöne an unserem Hochbeetkonzept ist, dass wir kein Unkraut jäten müssen. Alles, was noch drin war (Grünkohl, Rote Bete, Porree) wird abgeschnitten und dann kommt das dampfende Gold drauf. Ich bin jedes Mal überrascht, wie schnell so eine Tonne Material im Garten verschwindet. Und wenn ich bedenke, dass wir die Hochbeete im letzten Jahr bis zum Rand gefüllt haben, ist es schon beeindruckend, was Regenwurm & Co. an Volumen verarbeitet haben.
In den letzten Jahren haben sich bei uns einige Lieblingstomaten entwickelt, von denen wir einige Samen gewonnen und überwintert haben. Neu wird 2023 der Anbau einer Freilandtomate sein. Wir sind gespannt, ob der Tipp in unserem feucht-kühlen Klima wirklich so erfolgreich ist wie versprochen. Die Samen keimen auf der Fensterbank im Dachgeschoss. Im März wurde zum ersten Mal umgetopft und ausgedünnt.
Mehr gibt´s dann demnächst….