Neulich in den Sommerferien bin ich mit dem Auto von Hamburg nach Rügen und zurück gefahren. Rund 800 Kilometer. In den letzten 23 Jahren bin ich ca. 200.000 km zwischen Hamburg und meiner Heimat gependelt. Als ich in Erinnerungen an meine Jugend schwelgte, fiel mir ein, dass ich immer so einen Schaum im Auto hatte, den ich nach meinen Fahrten auf Windschutzscheibe, Scheinwerfer und Nummernschild sprühte, einwirken ließ und dann die ganzen toten Insekten abwischte. Nagel mich nicht fest, aber seit 10 Jahren habe ich diesen Schaum nicht mehr und brauche manchmal auf 400 km langen Fahrten nicht einmal die Scheibe abzuwischen, um wieder freie Sicht zu haben. Ein Blick auf das Nummernschild meines Autos nach dem Urlaub zeigt, was ich meine: da klebt nichts Totes ☠️ mehr dran. Ich habe bewusst das Nummernschild genommen, denn das war und ist einfach aerodynamisch die Schrankwand am Auto. Stets ganz vorne, stets gebaut wie eine Wall of Death.

Ich erinnerte mich auch an den Kriminal-Biologen Dr. Mark Benecke, der am 8.5.2023 den Vortrag “Hitze-, Umwelt- und Klima-Update Mai 2023” im Rathaus der Stadt St. Augustin mit der Hochschule Rhein-Sieg hielt. Darin ging es um das wissenschaftlich festgestellte Insektensterben. Hier kannst du ihn dir ansehen. Ganz toll ist auch die Stelle im Video, wo er einen Wissenschaftsleugner faltet. Das musst du gesehen haben! Mit wissenschaftlichen Arbeiten belegt Benecke die Situation:

  • in den letzten Jahren ist es zu einem deutlichen Rückgang der Insektenpopulationen gekommen
  • der Rückgang ist weltweit zu beobachten und betrifft alle Arten von Insekten, von Schmetterlingen über Bienen bis hin zu Fliegen.

Was sagt das Netz mit seinen Quellen dazu?

Das Insektensterben ist eine der größten Bedrohungen für die biologische Vielfalt auf unserem Planeten. Es gibt mehr als eine Million verschiedene Insektenarten und sie spielen eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem. Insekten sind Bestäuber, Nahrung für andere Tiere und helfen, die Umwelt sauber zu halten. Eine Studie der Vereinten Nationen (UN) aus dem Jahr 2019 zeigt, dass die Insektenpopulation in den letzten 40 Jahren um 75 Prozent zurückgegangen ist. Dieser Rückgang ist alarmierend, denn er hat weitreichende Folgen für unsere Umwelt. Die Ursachen sind vielfältig: Intensivierung der Landwirtschaft, Verstädterung und Klimawandel.

Eine der sichtbarsten Folgen des Insektensterbens ist der Rückgang der Zahl der Insekten an Windschutzscheiben. In den 1950er Jahren konnten Autofahrer auf einer Autofahrt von 100 Kilometern noch bis zu 100 Insekten an ihrem Auto zählen. Heute sind es nur noch wenige Dutzend oder sogar nur noch wenige Insekten.

Der Rückgang der Insekten ist ein Alarmsignal für die biologische Vielfalt. Insekten sind Bestäuber, Nahrungsgrundlage für andere Tiere und helfen bei der Verrottung von organischem Material. Ohne Insekten würde unser Ökosystem zusammenbrechen.

Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, die wir ergreifen können, um das Insektensterben zu stoppen. Dazu gehören:

  • ☠️ Reduktion des Pestizideinsatzes in der Landwirtschaft
  • 🌻 Förderung von blütenreichen Lebensräumen in Städten und Gemeinden
  • 🌲 Schutz von Wäldern und anderen natürlichen Lebensräumen
  • 🪫 Reduzierung des Energieverbrauchs
  • 🌾 Umstellung auf eine nachhaltige Ernährung

Hier sind einige weitere Beispiele für den Insektenschwund:

  • 🇸🇪 In Schweden sind die Insektenpopulationen in den letzten 20 Jahren um 70 % zurückgegangen.
  • 🇳🇱 In den Niederlanden sind die Insektenpopulationen in den letzten 30 Jahren um 50 % zurückgegangen.
  • 🇺🇸 In den Vereinigten Staaten sind die Insektenpopulationen in den letzten 40 Jahren um 40 % zurückgegangen.

Hier sind einige wissenschaftliche Studien, die den Rückgang der Insektenpopulation belegen: