Auch am zweiten Tag lieferte die re:publica Highlights, die weit außerhalb der digitalen Gesellschaft erhört werden sollten.

Cathrine Barba zeigte während ihrer Session „10 tips to grow your positive entrepreneurial energy“ worauf es ankommt, beim Unternehmensaufbau. Für mich bezogen sich ihre Punkte ausdrücklich nicht nur auf Entrepreneure sondern auch auf konventionelle Unternehmen und Unternehmensgründungen, die sich strukturell ebenfalls der aktuellen Zeit anpassen müssen und die in der neuen Arbeits- und Wirtschaftswelt integriert sind.

Ihre Tipps sind:

  • Life is short. Eat cookies.
  • Have positive people.
  • Build your trust.
  • Encourage Feed-Back.
  • run, love, drink, laugh
  • Love your customers!
  • Keep it in proportion.
  • Dream big.
  • Always be there for others.

Den Punkt mit Swedish Bitter als täglichen Energiespender stelle ich mal mit einem Fragezeichen hinten an.

Insbesondere der Punkt „Love your customers“ ist ein Aspekt, der bei vielen Unternehmen im Tagesgeschäft zu oft unberücksichtigt bleibt. Da gibt es die Geschichte von einem Unternehmen, bei dem 10 Menschen in einem kleinen Besprechungsraum zusammensaßen. Um etwas mehr Platz zu haben, wollte einer der Männer den letzten leeren Stuhl vor die Konferenztür stellen. Er wurde zurückgepfiffen. Man sagte ihm, dass dieser Stuhl für die Kunden des Unternehmens reserviert sei.

 

Standing ovations gab es für Tanja und Johnnny Haeusler für ihren Netzgemüse-Rant (=Brandrede), den es hier als Video und dort als Text-Version gibt. Ich spare mir dir Worte, da sie sowieso nicht ansatzweise das beschreiben könnten, wie die beiden Autoren in den 13 Minuten politische und gesellschaftliche Kritik in das Publikum schickten.

Die Rede zeigt, welchem Dilemma unsere Jugend ausgesetzt ist - und was wir als Generation mit den Kindern alles machen lassen.

Teil das Video, teilt die Rede. Erzählt anderen davon.

httpvh://www.youtube.com/watch?v=PDYEl62g1b8

 

[caption id=“attachment_1753” align=“alignleft” width=“400”]"…and the rest will follow" - Diskussion zur Musikwirtschaft “…and the rest will follow” - Diskussion zur Musikwirtschaft[/caption]

Das Social Media & Filesharing doch nicht den Untergang der Musikkultur bedeutet, darauf konnten sich im Rahmen der Session „…and the rest will follow“ junge Labelbetreiber, Veranstalter und erfahrene Musikwirtschaftler einigen. Kostenlose Downloads von Songs taten dem kommerziellen Erfolg von deutschlands Hip-Hop-Künstler Cro keinen Abbruch, berichtete Chimperator-Chef Sebastian Andrej Schweitzer. Wie die größte Festival-Facebook-Communityin erster Linie als kostenextensives Marketing-Instrument funktioniert, darüber berichtete Tim Otto von Cosmopop, die mit dem Timewarp und Love Family Park die größten Festival-Brands in Deutschland managen. Prof. Hubert Wandja von der einzigen staatlich anerkannten Popakademie brachte die angerissene Diskussion um Filesharing auf den Punkt: „Man kann selbst mit einer stringenten Rechtsverfolgung nicht verhindern. Man muß damit leben.“

Andere Branchen, die einer ähnlichen Entwicklung wie die Musikbranche ins Auge blicken sollten begreifen, dass es nur durch Drittanbieter möglich sein wird, Geschäftsmodelle zu entwickeln, die der gesamten Branche Aufwind geben. Aufgrund des vorherrschenden Wettbewerbs ist eine Entwicklung aus sich selber heraus nicht möglich.