Den ersten Tag der diesjährigen Social Media Week habe ich für mich in das Zeichen “Professionalisierung von Blogger- Relations” gestellt. Zwei Veranstaltungen besuchte ich, um unser Bild von der Zusammenarbeit und dem Selbstverständnis auf den Prüfstand zu stellen. Während der beiden Stunden konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren: What the fuck?

Die Digitalagentur Achtung hat einen Blogger-Kodex entwickelt, um für sich intern aber auch als externes Signal den Umgang mit Bloggern zu verankern. Darin steht z.B., dass Agentur/Unternehmen den Bloggern auf Augenhöhe begegnen sollen, dass Blogger für ihre Leistungen angemessen entlohnt werden sollten, dass persönlicher Kontakt höchste Priorität hat. In den Veranstaltungen diskutierten Blogger über ihre Erwartungen und Erfahrungen an und mit Agenturen/Unternehmen, berichteten über unseriöse, gegen geltendes Recht verstoßende Anfragen und einem Umgang, der nichts mit geschäftlicher Professionalität zu tun hat.

Ich konnte mich nicht erwehren, mich zu fragen, was in der Werbebranche und auf Seite der Auftraggeber wohl kaputt ist, dass das Thema Blogger-Relations überhaupt so stark thematisiert werden muss. Kommt den Verantwortlichen das Gefühl für menschlichen Umgang abhanden? Braucht es schriftliche Formulierungen, um Leistung mit Gegenleistung zu vergüten? Muss man einen Kodex entwickeln, um Geschäftspartnern (=Blogger) auf Augenhöhe zu begegnen und anderen zu zeigen, dass man Menschen wie Menschen behandelt?

Ich habe gehofft auf den Veranstaltungen Erfahrungsberichte von Agenturen und Bloggern zu hören, die ich mit unseren Erfahrungen auf diesem Gebiet kombinieren kann. Diese Hoffnung wurde nicht erfüllt. Und dennoch waren die beiden Veranstaltungen in sofern sehr erfolgreich, als das ich darin bestätigt bin, mit unserer Partner-Strategie auf dem richtigen, menschlich fairen Weg zu sein.

Sessions: